Appreciative Inquiry

„Man entwickelt sich in der Richtung, wohin man seine Aufmerksamkeit lenkt. Und jeder Mensch und jede Organisation hat ein schier unermessliches Entwicklungspotential.“ Auf diesen beiden Hypothesen beruht die Workshop-Methode der „wertschätzenden Erkundung (appreciative inquiry)“. Dass sie sehr erfolgreich funktioniert, habe ich diesen Frühling anhand zweier Workshops erfahren können, die ich für das Welterbe Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn und die RFID-Entwicklerfirma ERSystems moderieren durfte. Bei der wertschätzenden Erkundung legt man sein Augenmerk auf die Dinge, die in einem Betrieb oder allgemein zwischenmenschlich bereits sehr toll funktionieren und fragt sich, unter welchen Rahmenbedingungen sie sich haben entfalten können.

Man sucht bewusst die Juwelen als Schlüsselfaktoren zum Erfolg. Schliesslich versucht man Projekte zu initiieren, die genau zu diesen Rahmenbedingungen führen. Das Schöne daran ist, dass nicht nur die Ergebnisse des Workshops besonders wertvoll sind, welche auch sehr viel Weisheit und positive Erfahrung enthalten können. Überwältigt sind die Teilnehmenden am Workshop vom anerkennenden, wertschätzenden Umgang miteinander, der in der heutigen Zeit der gegenseitigen Kritik und perfektionistischen Haltung viel zu selten gepflegt wird. Mit der gegenseitigen Wertschätzung wird eine kreative Atmosphäre geschaffen, die eine gemeinsame, echt positive Zukunft eröffnet.

ERSystems gelangte diesen Frühling an mich, weil sich ihr Verkaufsleiter mit Insidergeschäften illegal bereichert hatte und die Firma den Turnaround nach 5 Jahren Aufbauarbeit immer noch nicht geschafft zu haben glaubte. Der Workshop hatte die Präzisierung einer gemeinsam getragenen Vision zum Ziel. Inzwischen, es mutet wie ein Märchen an, ist die Firma sehr erfolgsversprechend in ein gesamteuropäisches Projekt integriert, ihr Wert hat sich vervielfacht. Die Mitarbeitenden sind von ihren Fähigkeiten überzeugt und sehen ihren Beitrag im rasanten Wachstum der Firma bestätigt. Die Firmenvision basiert nicht auf externen Anlegerfantasien, sondern sie ist verankert in den Erfahrungen mit der herausfordernden Entwicklerarbeit. Für mich erscheint die Firma wie ein umgedrehter Handschuh und ich bereue es ein bisschen, „nur“ mein bescheidenes Honorar eingestrichen und mich nicht am immensen Aktiengewinn beteiligt zu haben.

Auch beim Welterbe ist Bewegung in einen stockenden Prozess geraten: Hier ging es um den generellen Austausch über die Öffentlichkeitsarbeit und den Internetauftritt im Speziellen. Im Welterbeschutz ist die gemeinsam getragene Schutzvision das A und O des Erfolges. Deshalb fanden innerhalb des Welterbes bereits Foren mit der Bevölkerung statt. Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Umfeld der Informationstätigkeit zu. Sie zeigt nicht nur auf, wo man bereits steht im Welterbe, sondern sie soll auch weitere Personen zum Mittragen der Vision motivieren. Wenn es um den Internetauftritt geht, reiben sich die unterschiedlichen Interessen und Erwartungen nochmals, der Internetprozess bringt den gesamten Prozess auf den Punkt.

Der Workshop der wertschätzenden Erkundung hat mitgeholfen, Synergien zwischen Wallis und Bern, Stadt und Land, Frau und Mann, Schutz und Nutzung aufdecken. Alle Beteiligten sind sich nun einig, was die Kraftquellen im schwierigen Prozess sind und sehen ein, welche Prioritäten man setzen muss, um mit den beschränkten Ressourcen optimal umzugehen. Das Ziel, ein multifunktionaler, bedarfsgerecht ausbaubarer Internetauftritt, ist momentan bei Pragmas in Bearbeitung.

Gute Beratung entdeckt Neues und macht Mut auf Entwicklung

Jeder gute Internetauftritt wird auch von einem Entwicklungsprozess begleitet. Pragmas interessiert sich für solche Entwicklungen, denn sie haben wahre Lösungen zur Folge und geben den Beteiligten ein motivierendes Gesamtbild des Weges, auf dem sie sich befinden. So geschehen bei Geo7, die sich für eine fachliche Begleitung bei der Entstehung des Internetauftritts durch Pragmas entschieden hat. Hier habe ich gemeinsam mit einer interessierten Gruppe aus der Firma zuerst das Umfeld beschrieben, habe den Besonderheiten der Zielgruppen auf den Zahn gefühlt und bin den eigentlichen Kommunikationsanliegen auf den Grund gegangen. Insbesondere haben wir jedoch herauszustreichen versucht, was das gewisse Etwas der Firma ist und wie wir dieses mit den technischen Hilfsmitteln der neuen Medien noch besser herausstreichen könnten. So sind äusserst sinnvolle Tipps entstanden, welche die Ent-scheidung massgeblich vereinfachen, was man wie an die potentielle Kundin, den potentiellen Kunden vermitteln will. Kommunikation wird erst dann wertvoll, wenn sie das Gegenüber einbezieht und wenn sie spürt, worauf sie hinaus will.

Bei Pragmas sind sie gut beraten. Mit wissenschaftlicher Seriosität analysiere ich die neuen Technologien und deren Auswirkungen im Internet und mit pragmatischer Intuition beurteile ich deren Stellenwert im eigentlichen Anliegen und Umfeld eines Kunden.

Neue Webseiten

Um mit der Beratungsarbeit nicht einfach nur Luftschlösser zu bauen, finde ich es äusserst wichtig, ständig in Kontakt mit dem eigentlichen Beratungsgegenstand zu bleiben. Die intensive Auseinandersetzung mit Internettechnologien und Netzwerkdenken ist meine Grundlage für ein aufrichtiges Gespür in der Beratung. In diesem Sinne sorgen Aufträge für neue Webseiten dafür, dass ich neue Erfahrungen sammeln kann. Umgekehrt profitieren die Auftraggeber von einem gestrafften Arbeits-prozess und der sinnvollen Auswahl der Mittel.

Diesen Frühling habe ich zwei neue Kunden begrüssen dürfen, denen ich mit minimalem Aufwand zu einer Internetpräsenz verholfen habe. Unter www.obumed.com stellt sich ein Dienstleister vor, der den Schweizer Gesundheitsmarkt für ausländische Firmen analysiert und zugänglich macht. Die entsprechende Webseite wurde mit dem CMS Typo3 in nur einem Nachmittag erstellt. Für die kurze Entwicklungszeit sieht sie doch einigermassen ansprechend aus und lässt sich von Obumed selbständig erweitern und anpassen. Die einfach gestaltete Websit unter www.bailaflamenco.ch enthält die Vorstellung des einzigen Flamencoladen in Bern. Bei ihrem nächsten Marzilibad-Besuch sollten sie unbedingt beim Laden vorbeischauen. Garantiert finden sie ein kleines Mitbringsel oder sie lassen sich gleich zu einem neuen Tanzhobby hinreissen, weil die Kleider und Schuhe so „anmächelig“ sind. Übrigens befindet sich das Pragmas-Büro gleich nebenan. Und auch bei mir sind Sie herzlich willkommen.

Für den Rest des Sommers sage ich nur: Hopp Schwiiz!