To facebook or not to facebook

Spätestens seit dem spektakulären Börsengang von Facebook diesen Frühling sind soziale Netzwerke nicht mehr vom Internet und aus unserem Leben wegzudenken. Sie haben sich niederschwellig im sozialen Leben etabliert und uns über die Zugangsgeräte Computer und Smartphone neue Möglichkeiten zur menschlichen Interaktion verschafft. Während ihr Nutzen und Zweck stark von den Personen im entsprechenden eigenen Netzwerk abhängt, ist die Richtung und Qualität der Oberflächen meiner Ansicht nach noch sehr volatil.

Was sind die Vorteile? Privat nutze ich Facebook, um mit meinen Kolleginnen und Kollegen – wirkliche Freundschaften pflege ich immer noch mehrheitlich in der Realität – Eindrückliche Erlebnisse und Bilder aus meinem Leben zu teilen. Damit kann ich mit wenig Aufwand eine Art virtuelle Postkarten versenden und die Postkartengrüsse meiner Kolleginnen und Kollegen im Gegenzug unterhaltsam originell kommentieren. Facebook sorgt paradoxerweise für Originalität und Exzentrismus in einer gleichförmigen und vereinsamenden Welt. Zudem bin ich der Meinung, dass Facebook mich zuverlässig vor Spam und Schund schützt, welche mein Email-Postfach immer mehr verschmutzen. Bei den persönlichen Nachrichten, welche über soziale Netzwerke direkt ausgetauscht werden, ist sichergestellt, dass wirklich Personen aus dem entsprechenden sozialen Kreis dahinter stehen. Wird Email überleben?

Was sind die Nachteile? Mit meiner Beteiligung an sozialen Netzwerken arbeite ich für Facebook. Wenn ich mich mit anderen Menschen anfreunde, was ja nötig ist, um überhaupt beachtet zu werden, so wächst das soziale Netz als Ganzes. Facebook wird so hoch eingeschätzt, weil es so viele Nutzer und so viel Bewusstsein über dieselben hat. Zuerst wird man mit geringem Aufwand vernetzt und auf Kosten von originellen Freunden und Informationsseiten integriert, dann kommen die Kosten in Form von Werbung und geänderten Geschäftsbedingungen. Da man beim Schreiben der Nachrichten nicht alle Empfänger jederzeit vor Augen hat, ist ein sehr bewusstes Schreiben nötig. Sonst riskiert man die Veröffentlichung von Peinlichkeiten, welche im Netz auch schwer vergessen gehen.

Da Pragmas hauptsächlich von persönlichen Empfehlungen lebt, liegt der Schluss aber nahe, sich auch auf Facebook, XING oder LinkedIn zu vernetzen. Die Reflektion über meine Web-Projekte und die technischen Fortschritte dazu, waren immer schon wichtige Bestandteile der eigenen Website. Diese Gedanken lassen sich gut über Facebook teilen. Die Aktivitäten lassen sich von aussen besser verfolgen. Das Portfolio ist nicht alltäglich und bereichert das Internet. In dem Sinne stellt sich für Sie die Frage: Do you like Pragmas?